Jacobus Vide war ein französisch-flämischer Komponist der Übergangszeit zwischen dem Mittelalter und der Frührenaissance. Er war ein frühes Mitglied der burgundischen Schule während der Herrschaft von Johannes dem Furchtlosen und Philipp dem Guten. Die früheste Erwähnung von ihm stammt aus dem Jahr 1405 in den Archiven der Kathedrale Notre Dame in Paris, wo er wahrscheinlich Chorknabe war (bezüglich des Namens bestehen gewisse Unsicherheiten). Im Jahr 1410 hatte er eine Stelle an der Kirche St. Donatian in Brügge inne und etwa zur gleichen Zeit war er möglicherweise Sänger in der Kapelle des Gegenpapstes Johannes XXIII. Sein Dienst am burgundischen Hof begann irgendwann zwischen diesem Zeitpunkt und 1423, als er als Kammerdiener Philipps des Guten aufgeführt wurde, und 1426 wurde ihm die Aufgabe übertragen, zwei Chorknaben zu unterrichten und zu betreuen.